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berufsbildungszentrum bbz

neubau berufliche schule b14
nürnberg
für georg scheel wetzel architekten

begrenzt offener realisierungswettbewerb
05/09 
Lage im Stadtraum

Die Erweiterung des BBZ wird als eigenständiger, vom bestehenden Komplex losgelöster Baukörper, der 
Straßenraum und Quartiersplatz im Sinne bestehender städtebaulicher Qualitäten neu definiert, ausformuliert. Ein viergeschossiger Riegel entlang der Straße Am Messehaus und der Kopfbau, sind so gegeneinander verschoben, dass zum Olof-Palme-Platz hin ein Vorbereich entsteht, der den Platz fasst und ihm eine definierte Form gibt. Der 
städtische Bereich wird auf das Grundstück gezogen und lässt so einen gleitenden Übergang von öffentlichem zu halböffentlichem Raum zu. Ein repräsentativer Eingang wird durch diesen Versatz geschaffen, der den Auftakt für 
die Erschließung des Neubaus bildet. Die Laufwege werden stärker durch die neue städtebauliche Kante zur Wieselenstraße hin gelenkt. Dem Zwischenraum, der durch Neubau und bestehenden Komplex entsteht, wird eine neue wichtige Funktion zugeordnet. Der neu gewonnene Hofraum wird zu einem Aufenthaltsort im Freien und bietet den Schülern der Berufsschule einen geschützten Campus, der den Komplex des BBZ stärker mit dem öffentlichen Raum verknüpft.


Freiflächen, Hofraum

Der neu definierte Freiraum vermittelt zwischen bestehendem Komplex des BBZ und Neubau. Ein Materialwechsel des Bodens definiert die Form des Hofes und grenzt ihn zum öffentlichen Bereich ab, schafft aber durch diese subtile Grenze einen neuen intimeren öffentlichen Raum, der dem Stadtteil, wie auch der Schule, an dieser Stelle bisher gefehlt hat. Eine Baumreihe zoniert den Schulhof. Eine Wasserfläche begrenzt den Hof zur Straße und definiert die Form der Freifläche. Bänke laden Schüler und Passanten zum Aufenthalt ein.

Innere Organisation

An der Schnittstelle der drei neu geschaffenen Stadträume steht der Kopfbau des Neubaus. Er nimmt die allgemeinen Funktionen, Verwaltung und Lehrerzimmer auf. Durch ein Foyer, das über ein Atrium alle Ebenen des Kopfbaus verbindet, wird die Pausenhalle im Erdgeschoss mit öffentlichen Funktionen, wie Bibliothek und Internetcafé, räumlich verknüpft. Der Kopfbau dient zur Orientierung und als Verteiler. Das Foyer verbindet den Kopfbau mit dem straßenbegleitenden Längsbau. Dieser nimmt Klassenräume und Fachräume auf. Alle Funktionen sind leicht auffindbar und an definierten Orten zu finden. Die verschiedenen Lernfelder, Lernplattformen und Lernportale sind klar gegliedert und bilden kleinere Einheiten. Sie entsprechen den Anforderungen an Flexibilität und Effizienz. Sie sind über eine Kommunikationszone miteinander verbunden, wobei Ruhemöbel die Aufenthaltsqualität an dieser Stelle stärken. Durch eine Kaskadentreppe, die sich durch den kompletten Längsbau zieht werden alle Stockwerke erschlossen und treten in räumliche Verbindung mit dem Foyer. Mit Oberlichtern wird eine Belichtung des Flures auf allen Ebenen gewährleistet. Durch den klaren Aufbau des Klassentraktes kann auf Neuerungen leicht eingegangen werden, eine Anpassung an verschiedene pädagogische Konzepte, sowie eine wirtschaftliche und effiziente Nutzung ist gewährleistet. Eine unterirdische Verbindung zum Bestand besteht.



Material, Konstruktion, Gestalt

Die verschiedenen Raumtypologien zeichnen sich auf subtile Weise in der Gestalt des Baukörpers ab und finden sich auch in der Fassadengestaltung wieder. Der Baukörper knüpft an die urbane Steinfassaden Nürnbergs an. Ausdruck findet dies in dem gewählten, vorgemauerten Basaltstein, der den Bau klar als Teil der städtischen Struktur lesbar macht. Die Fenster steuern über ihre intelligent gekoppelten Funktionen (Sonnenschutz, Lüftung, Nachtkühlung,etc.) den energetischen Haushalt des Gebäudes.